Verfassungsrechtlich werden behinderte Menschen in Österreich mit nichtbehinderten gleichgestellt. So ist gewährleistet, dass Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung geschützt werden. Das Bundesgesetz über die Beratung, Betreuung und besondere Hilfe für behinderte Menschen (Bundesbehindertengesetz) stellt in diesem Zusammenhang sicher, dass Menschen mit Behinderung und Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind, so weit wie möglich selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Ein Anwalt für Behindertenrecht kann helfen, wenn Menschen mit Behinderung oder solche, die von einer Behinderung bedroht sind, in ihren Rechten eingeschränkt sind und deswegen nicht autonom am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. So kann er u. a. Mobilitätshilfen, Kündigungsschutz, Zugang zu öffentlichen Einrichtungen oder Pflegeunterstützung sicherstellen.
Das Behindertenrecht – und damit primär auch das Bundesbehindertengesetz (BBG) – greift, wenn es um Menschen mit einer Behinderung geht. Diese kann einen unterschiedlichen Schweregrad aufweisen. Wesentlich dabei ist, dass es sich nicht nur um eine vorübergehende körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigung handelt. Nach § 1 BBG ist dafür ein Zeitraum von mehr als voraussichtlich sechs Monaten maßgeblich.
Das Behindertenrecht findet in Österreich einen Ausdruck im Bundesbehindertengesetz, findet sich aber auch in anderen Gesetzen wieder. Von besonderer Relevanz ist dabei die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt. Der österreichische Gesetzgeber hat daneben eine Vielzahl an Förderungen vorgesehen, die behinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollen. Dazu gehören u. a- Leistungen aus der Sozialentschädigung, Individualförderungen, Pflegeunterstützung und Ersatzpflege. bereithalten.
Wenn Sie in Österreich einen Behindertenanwalt beauftragen möchten, dann hängen die Anwaltskosten maßgeblich vom Umfang der anwaltlichen Tätigkeit und der Komplexität der rechtlichen Fragestellung ab. Die Kosten lassen sich dabei über eine Fallpauschale oder eine individuelle Honorarnote begleichen. Einen ersten Anhaltspunkt zu den möglichen Anwaltskosten erhalten Sie über das Rechtsanwaltstarifgesetz (RATG) und über die Allgemeinen Honorar-Kriterien (AHK).
Ziel des Behindertenrechts ist der Schutz vor Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Das betrifft nicht nur die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sondern auch die autonome und selbstbestimmte Lebensführung bis hin in den höchstpersönlichen Bereich. Kommt es trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen zu einer Benachteiligung gegenüber anderen Personen, haben diese einen staatlich garantierten Anspruch auf Diskriminierungsschutz.
Das Behindertenrecht regelt in Österreich alle Fragestellungen, die sich aus der Teilnahme von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Miteinander ergeben. Das deckt zahlreiche Lebensbereiche ab und beschränkt sich bei weitem nicht nur auf den Bereich des Arbeitsrechts – sondern umfasst gerade auch den Umgang mit Behörden und Versicherungsträgern sowie den Bereich des Privatrechts, wenn es beispielsweise um Pflegedienste oder Betreuungen geht.
Die Unterstützung durch einen Anwalt für Behindertenrecht kann hilfreich sein, wenn Sie als Mensch mit Behinderung Ihre gesetzlich garantierten Rechte durchsetzen wollen. Ob beruflich oder privat: Ein Behindertenanwalt kann Ihnen bei allen rechtlichen Anliegen helfen, die mittelbar oder unmittelbar mit Ihrer Behinderung zusammenhängen. Das gilt auch für Konflikte mit Versicherungen und unabhängig davon, wo in Österreich Sie Ihren Hauptwohnsitz haben.
Ein Anwalt für Behindertenrecht vertritt die Interessen und Rechte von Menschen mit Behinderung. Neben arbeitsrechtlichen Fragestellungen wie Kündigungsschutz oder eine besondere Unterstützung durch den Arbeitgeber gehören u. a. auch Probleme mit abgelehnten Mobilitätshilfen, eine angemessene Pflegeunterstützung und der Schutz vor Diskriminierung zu seinem Aufgabenbereich.