Die Rechte von Patienten sind in Österreich im Gesetz verankert. Die Patientencharta definiert die Ansprüche, die ihnen vor, während und nach einem Heilverfahren zustehen.
Im Wesentlichen betreffen die Regelungen das Recht auf sachgerechte Behandlung, die Wahrung der Würde und Unversehrtheit, die Selbstbestimmung sowie ausreichende Aufklärung. Die Patientencharta gilt bindend für Spitäler, Arztpraxen und alle anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens in Österreich.
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Ärzte sind per Gesetz dazu verpflichtet, ihre Patienten gemäß anerkannter medizinischer Standards zu behandeln. Dazu gehört, eine treffende Diagnose zu stellen und eine Erkrankung korrekt und gemäß des aktuellen Standes der Wissenschaft zu behandeln.
Darüber hinaus haben Ärzte aber auch Aufklärungs- und Dokumentationspflichten: Sie müssen ihre Patienten im Vorfeld einer Behandlung ausführlich über den geplanten Ablauf, mögliche Risiken, Alternativen sowie wirtschaftliche und versicherungsrechtliche Folgen aufklären. Alle Behandlungsschritte müssen sie zudem nachvollziehbar in der Gesundheitsakte dokumentieren.
Verstoßen Mediziner gegen die Regeln der ärztlichen Kunst und schädigen dadurch die Gesundheit eines Patienten, liegt ein Behandlungsfehler vor. Wenn schuldhaftes Verhalten eines Mediziners zu einem Gesundheitsschaden führt, ist umgangssprachlich auch von einem Kunstfehler oder von Ärztepfusch die Rede.
Behandlungsfehler können bei der Diagnose, während der Therapie, aber auch durch mangelhafte Aufklärung oder Dokumentation der Behandlung unterlaufen. Bei unvorhersehbaren oder unvermeidbaren Komplikationen während eines Eingriffs oder einer Behandlung liegt hingegen kein Ärztepfusch vor.
Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen eines Behandlungsfehlers können Betroffene ein Leben lang begleiten. Lässt sich ein Verschulden des Arztes als Ursache nachweisen, haben Opfer deswegen Anspruch auf Schmerzengeld und Schadenersatz.
Vor Gericht können Rechtsanwälte bei Behandlungsfehlern hohe Entschädigungszahlungen für ihre Mandanten erreichen: Der Schadenersatz deckt die materiellen Folgen wie z. B. Pflegeaufwand, Medikamente, Therapien und Erwerbsschäden ab. Schmerzengeld dient als finanzieller Ausgleich für die immateriellen Schäden.
Die österreichischen Patientenanwaltschaften vermitteln neutral und unabhängig zwischen Medizinern und Patienten. Sie unterstützen Betroffene kostenfrei bei der Streitbeilegung nach einem Behandlungsfehler.
Ziel der Patientenanwaltschaften ist, eine für beide Seiten einvernehmliche Lösung des Konfliktes herbeizuführen. Patientenanwälte sind aber nicht berechtigt, die Vertretung Geschädigter vor Gericht zu übernehmen, wenn dies notwendig werden sollte.
Ihre Dienstleistung unterliegt zudem regionalen Einschränkungen: In einigen Bundesländern erstreckt sich die Zuständigkeit der Patientenanwälte ausschließlich auf Spitäler, nicht aber auf niedergelassene Ärzte oder andere Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Ein Rechtsanwalt für Patientenrecht fungiert nicht als neutraler Mediator zwischen Schädiger und Geschädigtem. Er vertritt ausschließlich die Interessen der Patienten. In der Folge zielt er nach Behandlungsfehlern nicht nur auf eine Kompromisslösung ab, sondern kann für seinen Mandanten eine angemessene Entschädigung durchsetzen, die die finanziellen Auswirkungen des Behandlungsfehlers tatsächlich kompensiert.
Lässt sich die Gegenseite nicht auf einen angemessenen außergerichtlichen Vergleich ein, kann ein erfahrener Rechtsanwalt die Entschädigung vor Gericht erwirken. Alle Rechtsanwalts- und Gerichtskosten, die Geschädigten entstehen, um ihre Entschädigung einzufordern, muss im Erfolgsfall die Gegenseite erstatten.